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Barbara Stewen

 

Gold und edle Steine, Schmuck besonderer Persönlichkeiten der Weltgeschichte.

Ich möchte Ihnen ein kleines Buchprojekt vorstellen.
Ich berichte über prominente Persönlichkeiten der Weltgeschichte und Ihre Beziehung zu ganz besonderen Schmuckstücken. Es geht nicht nur um den Wert des Schmuckes, sondern um erstaunliche Geschichten, die eine Verbindung vom Träger zum beschriebenen Accessoire knüpfen.
 
Die Anziehungskraft, die von kostbaren Steinen und Metallen ausgeht, ist uns allen bekannt.
Wir finden sie wieder in den Biografien der Frauen und Männer, die im Zentrum dieser Geschichten stehen.
Wir folgen diesen sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und ihren „funkelnden“ Begleitern auf einer Zeitreise durch vergangene Jahrhunderte.
Ausgewählt habe ich den geheimnisvollen Mesopotamier Meskalamdug, Alexander den Großen, Merowingerkönig Childrich, Langobardenkönigin Theodolinde, Karl den Großen, Marie Antoinette, Goethe, Zarin Elisabeth Alexejewna, die englische Königin Victoria, Adolf Hitler und Maria Callas.
Zwei Kapitel sind bereits ausformuliert. An den weiteren Kapiteln würde ich, wenn ein Verlag Interesse zeigt,  gerne weiterarbeiten.

Die Gliederung:

1. Meskalamdug, Held des Volkes
2. Die Schätze des toten Herrschers, Alexanders letzte Reise durch die Wüste
3. Der Raub des Childrich-Schatzes
4. Eiserne Nägel aus dem Kreuz Christi für die Krone der Langobardenkönigin Theodolinde
5. Marienhaare im Amulett Karls des Großen
6. Kaiser Rudolfs II Jagd auf die berühmtesten Juwelen seiner Zeit
7. Ein verhängnisvolles Halsband für Marie Antoinette, vom Königsthron aufs Schafott
8. 448 tiefrote böhmische Steine: Brautschmuck Goethes für Ulrike von Levetzow
9. Ein Hochzeitsbecher für Zarin Elisabeth Alexejewna
10. Königin Victoria von England: Sie prägte den Schmuckstil einer ganzen Epoche
11. „Einmal deutscher Kaiser sein“, Hitlers Griff nach der Reichskrone
12. Juwelen geschmückt im Rampenlicht; Marias Callas und ihr kostbarer Bühnenschmuck

Inhaltsangabe: Buchprojekt „Glanzstücke, Schmuck berühmter Menschen, der Weltgeschichte“

 
Das erste Kapitel führt uns in den Irak, ins Ausgrabungsgebiet der ehemaligen sumerischen Königsstadt Ur, im Jahr 1927:
„Vor allem aber wurde das Auge durch den Helm gefangen, der noch den zerfallenen Schädel bedeckte. Es war ein Helm aus getriebenem Gold, der so gearbeitet war, dass er tief über dem Kopf saß, mit Wangenstücken zum Schutz des Gesichtes“.  
So berichtete der britische Archäologe Sir Leonard Wooley im Winter 1927 begeistert, als er mit seinem Team in den unwegsamen Schlammschichten der Ausgrabungsstätte in Ur auf einen prächtigen Goldhelm stieß. Fundort war eine Grabkammer mit der schlichten Bezeichnung PG755 aus der Zeit um 2500 v. Christus, in der sich noch zahlreiche Goldschätze befanden.
Den Spuren, die Meskalamdug im Grab hinterließ, folgend, wird der Helm und seine Fertigstellung beschrieben. (Nähere Angaben zu Meskalamdug erhielt ich auch durch Dr. Paul Collins, Curator, Later Mesopotamia, vom Britischen Museum in London.)
Die Herstellung reinen Goldes und eines goldenen Kopfputzes bringen dem Leser Texte aus Homers Ilias (18, 369) nah.
Dort bittet Thetis den Gott des Feuers, Hephaestos, einen Goldhelm mit goldenem Kampfzubehör für ihren Sohn Achilles anzufertigen.

Im nächsten Kapitel führt uns Diodorus in seiner um 30 v. Chr. erschienenen Bibliotheca historica auf eine Reise nach Ägypten. Wir folgen dem prächtigen Katafalk Alexanders des Großen durch die Wüste in Richtung Alexandria.
Diodorus siculus beschreibt sehr anschaulich den von Edelsteinen glitzernden Leichenwagen, der von 64 kostbar geschmückten Maultieren durch die Wüste gezogen wird. (Bibl. hist. 18, 26). Goldene Schellen lassen schon von weitem das Nahen des Zuges erahnen, und für versprengte Nomadenstämme, die den Weg des Zuges kreuzten, mag er im Sonnenlicht wie eine glitzernde Fata Morgana gewirkt haben. Doch diese weltlichen Schätze Alexanders führen Grabräuber auf den Plan, die selbst in der königlichen Begräbnisstätte dem legendären Herrscher keine Ruhe gönnen. 

Etwa 700 Jahre später: Stolz, wild und unerschrocken, auf edlen Rossen heranpreschend, mit flatternder Mähne und Respekt und Furcht einflößenden Rüstungen: Das Bild der Franken in der einfachen Bevölkerung. Wenn solch ein Trupp herannahte, versteckten sich die Kinder, und bei den Hütten schlossen sich die Türen. Die ehrgeizigen und machthungrigen Franken  waren ansässig im mittleren und unteren Rheingebiet, eroberten im 5. Jahrhundert Köln, Trier und Mainz, berührten aber auch die Kulturkreise Südrusslands, Englands und Skandinaviens.
Frekkr, fri, gleichbedeutend mit frei und unerschrocken , das waren Eigenschaften, die man ganz besonders den Franken zuschrieb. Wehende, lange Haare sind z.B. auf dem Portraitring Childrichs zu erkennen. Diese Haartracht galt in allen Germanenstämmen als Zeichen des freien Mannes und sein Grabschmuck ist beispielgebend für die anspruchsvolle Goldschmiedekunst fränkischer Fürstenhöfe.
Childrich und seinen aufwendigen Almandinschmuck möchte ich kurz beschreiben.
Die westgermanischen fränkischen Edelleute, besonders die Merowinger, liebten es, sich mit rot leuchtendem Almandinschmuck, der als Schulterspange oder Scheibenfibel die Gewänder zusammenhielt, die Schwertkäufe, Messerscheiden und Pferdegeschirr prächtig aufblitzen ließ, zu schmücken.
Königs Childrich, entstammte einem merowingischen Königsgeschlecht. Sein Grab wurde zufällig von einem Landarbeiter 1653 in St. Brice entdeckt.
Selbst Kaiser Napoleon I soll von dem Almandin funkelnden Schatz des Merowingerkönigs Childrich so begeistert gewesen sein, dass er die besten Goldschmiede seines Landes beauftragte, seine Kroninsignien nach dem Vorbild der Childrich-Insignien zu arbeiten, um sich dann aber doch kurzerhand für einen goldenen Lorbeerkranz zu entscheiden.

Mit Theodolinde, reiht sich eine starke Frau des frühen Mittelalters in die Liste der zu beschreibenden Persönlichkeiten ein.
Der Langobardenkönigin Theodolinde könnte die geheimnisumwitterte „Eiserne Krone“, die in der Schatzkammes des Doms zu Monza verwahrt und Theodolindenkrone genannt wird, gehört haben.
Geheimnisumwittert, warum?
In dieses außergewöhnliche, aber auch schlichte Kronjuwel sollen Nägel vom Kreuze Christi eingearbeitet worden sein. Diese Nägel halten sechs goldene Platten zusammen.
Doch die Herkunft dieser Krone ist nie eindeutig geklärt worden, ebenso wenig wie das Jahrhunderte lange Verschwinden des Kronreifs. Diese Rätsel schürten im Laufe der Jahrhunderte die Legendenbildung um die Eiserne Krone.
Die Persönlichkeit der Langobardenkönigin sollen dem Leser Zitate und Auszüge alter Chroniken näher bringen. Ich fand Hinweise und Quellen u. a.. in der Historia Langobardum des Geschichtsschreibers Paulus Diaconus (725/30-791/99)

Im nächsten Kapitel lernen wir das Amulett Karls des Großen kennen.
Einst sollen sich in diesem als Kette getragenem Kleinod Marienhaare befunden haben, denn Kaiser Karl war ein großer Marienverehrer.
In den Hildesheimer Jahrbüchern wird vermerkt, dass Otto III  Karls Gruft öffnete, und in der Tiefe des Herrschergrabes „mehrere merkwürdige Gegenstände“ fand. Einigen Quellen ist zu entnehmen, dass der Eindringling die Stephansbursa, ein Reliquienbehältnis, Karls Säbel, das berühmte Evangeliar, auf dessen purpurgefärbtem  Pergament stets die rechte Hand der Kaiser beim Schwur lag, und das  Amulett des Kaisers fand. Ein Zeitzeuge schrieb:
„........................Übrigens hatte Karl noch keines seiner Glieder durch Verwesung verloren, einzig die Nasenspitze hatte er eingebüßt. Kaiser Otto ersetzte sie mit Gold, zog einen Zahn aus Karls Mund, vermauerte den Zugang zu dem Gemach aufs Neue und entfernte sich hierauf.“
Otto soll zuvor das Amulett vom Hals des Leichnams entfernt haben. Danach sei Kaiser Karl  dem Grabschänder zornig erschienen, wird berichtet, und habe ihm wegen des schweren Vergehens eine schlimme Zukunft vorausgesagt.
Fauler Zauber? Zwei Jahre später war der vorwitzige Herrscher tot. Otto III wurde nur 22 Jahre alt.

Rudolph II setzte lieber Späher und Spione auf dem Kunst- und Edelsteinsektor ein. Sie sollten für ihn die außergewöhnlichsten Schätze und Abstrusitäten der Welt aufspüren.
Darunter sind ausgefallene Exemplare böhmischer Granatsteine, große Smaragde, Rubine und Diamanten.
Mit berühmten Alchimisten seiner Zeit bemühte sich Rudolf II, den Stein der Weisen zu kreieren.
Freies Spiel für Betrüger: Es gelang einmal einem Gauner, dem böhmischen Kämmerer Wilhelm von Rosenberg (1535-1592) Goldflorine (Goldmünzen) abzuluchsen mit der Begründung, sie würden, in die Erde gepflanzt, Gold sprießen lassen! Doch das Einzige, das wuchs, war der Geldbeutel des schlitzohrigen Betrügers.

Das nächste Kapitel ist bereits fertig. Es beginnt mit dem Auftritt des Hofjuweliers Böhmer am französischen Königshof.
Er verlangt die erste Rate für ein angeblich geliefertes, äußerst kostbares Diamanthalsband. Die Königin hat das angeblich in ihrem Auftrag gekaufte Schmuckstück nie gesehen, geschweige denn bestellt.
Die vergnügungssüchtige Marie Antoinette ist außer sich! Gerade befindet sie sich auf dem Weg nach Trianon, ihrem kleinen Lustschlösschen, um für „Den Barbier von Sevilla“ zu proben und ihre Rolle als „Rosinchen“ zu üben! Die Premiere soll bald auf Trianon stattfinden, und die Königin wird ihr Debüt als Schauspielerin geben.       
Nun kommt die Hofdame und verdirbt ihr die Laune! Noch weiß die Königin nicht, dass sie einer Intrige zum Opfer gefallen ist, die das Ende der beim Volk verhassten Regentschaft einleitet. 

Im folgenden ebenso fertigem Kapitel, geht es um Goethes Liebe zu Ulrike von Levetzow.
Im Jahre 1824 schreibt Ulrike dem Verflossenen noch einmal wehmütig, und erinnert sich an gemeinsame, bessere Tage:
„Sehr geehrter Herr Geheimer Rath
heute vor einem Jahre hatten wir das Vergnügen beinahe den ganzen Tag mit Ihnen in Ellbogen (Stadt in Böhmen) zuzubringen, damals nahmen wir uns sehr in Acht, das öffentliche Geheimniß nicht durch Worte zu entheiligen, da sie unsere Gefühle in unseren Mienen lesen konnten, heute ist es anders, aber gewiß nicht besser ............
Ihre ergebene Freundin“                                                                                 Ulrike
28.August 1824

An Hand von Briefen wird die Beziehung der beiden Liebenden aufgefädelt. Briefe von Zeitzeugen, wie: Ottilie von Goethe, Caroline von Humboldt, Charlotte von Schiller, und Goethes Freund Karl-Friedrich Zelter.
Im Mittelpunkt steht ein prachtvolles Granatset bestehend aus:
448 tiefroten feurigen böhmische Granatsteinen, auch Karfunkel genannt, gefädelt und verarbeitet zu einem kostbaren Schmuckset aus Kette, 2 Armbändern, in Gold gefasster Brosche, Ring und Ohrschmuck: Das Verlobungsgeschenk Goethes für die junge Braut!
Es wird heute im Museum der böhmischen Stadt Trebenice aufbewahrt.

Die nächste Braut, sehr zart und sensibel, ist noch jünger, sie zählt gerade mal vierzehn Jahre,  der Bräutigam ist siebzehn Jahre alt. Es geht um die spätere Zarin Elisabeth Alexjewna, und ihren Mann, Zar Alexander II.
Katharina II, die Großmutter Alexanders, nennt das Liebespaar einmal in einem vertraulichen Brief „Amor und Psyche“. Natürlich hat sie, wie stets bei wichtigen Ehestiftungen, die Frau an der Seite ihres Nachfolgers ausgesucht.
Es ist die badische Prinzessin Luise Marie Auguste von Baden-Durlach, die als Zarin Elisabeth II genannt wird.. 
Katharina II schenkt dem Paar einen prunkvollen, goldenen Hochzeitsbecher, auf dem mit Diamanten die verschlungenen Lettern  E und A zu erkennen sind.
Hat er den beiden Glück gebracht?.
 
Ich kann nie glauben oder zugeben, dass irgendein anderer Mensch vom Schicksal so gesegnet worden ist, wie ich, mit einem solchen Mann, einem solch vollkommenem Mann!“.
schreibt Königin Victoria von England einmal an ihre älteste Tochter „Vicky“.
Als Prinz Albert schon im Jahre 1861 stirbt, trauert die Königin sehr und trägt bis zu ihrem Lebensende Witwentracht.
Doch diese Staatstrauer behagt den Damen bei Hofe nicht sehr lange, und so kommen sie auf die Idee, Trauerschmuck zu tragen. Nun wird sentimentaler Liebes- oder Gedenkschmuck Mode. Wichtig ist nur, dass der Schmuck schwarz ist.
Bald ist es der „letzte Schrei“, und nicht nur bei Hofe, schwarzen Trauerschmuck zu tragen!
Interessant ist auch die Geschichte der kleinen Diamantenkrone, die Victoria zu besonderen Anlässen über ihrem Witwenschleier trug.

Als Adolf Hitler die Reichskrone stahl: März 1938, Hitler ist mit viel „Pomp und Getöse“ in Wien einmarschiert und die Stadt hat sich schlagartig verändert. Brausender Jubel, aber auch Angst und Anspannung breiten sich aus.
Der Kunsthistoriker Dr. Arpad Weixlgärtner (1872 Wien-1961 Göteborg) spürt in diesen Tagen, dass die Reichskrone in Gefahr ist.
Als mitten in der Nacht an seine Tür gehämmert wird, schreckt er aus seinem Bett hoch, und weiß, dass sich seine Befürchtungen bewahrheiten. Er wird von NS-Offizieren abgeholt, denn er ist der offizielle „Hüter der Reichskleinodien“, die in der Wiener Hofburg, in der Schatzkammer verwahrt werden. Innerlich vor Schreck gelähmt, folgt Weixlgärtner scheinbar ruhig den SS-Offizieren.
„Im Namen des Führers, Beschlagnahme der Reichkleinodien“, schnarrt die Stimme eines SS-Offiziers.
Adolf Hitler sonnt sich danach gerne im Angesicht des Glanzes der schon lange von ihm begehrten, nahezu tausendjährigen Reichskrone, und der legendären Reichskleinodien! Er bringt sie nach Nürnberg zurück.
Tausend Jahre sollte auch sein Reich bestehen....

Maria Callas liebte Schmuck, kaufte Schmuck, belohnte sich selber mit Schmuck und bekam Schmuck geschenkt von Männern, die sie verehrten. Nach eigenen Angaben konnte sie ohne Schmuck nicht leben und auf der Bühne nicht singen.
Schmuck hilft mir beim Singen, tut meiner Stimme gut!“ sagte sie einmal.
Das folgende Zitat des Regisseurs und guten Freundes der Callas, Paolo Pasolini (1922-1972), beschreibt die Diva sehr treffend:
„Sie ist eine Frau, in gewisser Hinsicht die modernste aller Frauen, aber in ihr lebt eine Frau der Antike – geheimnisvoll und magisch -, deren Empfindungen einen unglaublichen inneren Konflikt bei ihr auslösen.“
Über diese ungewöhnliche Frau und den phantasievollen Bühnenschmuck, der eigens für sie  aus Swarovski- Steinen angefertigt wurde, erfährt der Leser in diesem Kapitel neue, bisher unbekannte Details..
Legenden und Mythen um das Leben der Callas? Im Grunde bräuchten wir sie nicht. Dank modernster Technik dürfen wir ihre Stimme immer noch hören und uns in ihren Bann ziehen lassen.
Maria Callas starb viel zu früh, am 16. September 1977 in Paris an Herzversagen.

©Barbara Stewen 2009