Spiel um die Würde des Menschen

2010, Lasurtechnik, Röteluntermalung, Öllasuren auf Leinen, weißer Objektständer, Drehmotor. Bildgröße: 70 * 100, Gesamtobjekt in Drehbewegung 154 * 100

Diese Arbeit weist auf die moderne Automation hin, die den Menschen immer mehr durchleuchtet und dadurch bloß stellt. An der Scheibe dreht jeder, der sich Vorteile erhofft und die Mittel hat, in diesem Spiel mitzumachen. Benachteiligt ist der Mensch in seiner Privatsphäre, seine Würde ist gefährdet.

Maltechnisch wurde auf die Lasurmalerei der Romantik und des Biedermeier zurückgegriffen. Das kitschige Kartenmotiv steht im Kontrast zum ernsten Thema.

"Vor einem der großen Fenster hat Barbara Stewen eine Installation aufgestellt, vor der sich ein Blatt aus einem Kartenspiel unermüdlich dreht: Die romantische Herzdame mit ihrem Gegenüber, dem von Röntgenstrahlen durchleuchteten Menschen. Moderne Automation, Bloßstellung und Verlust der Würde sind die Assoziationen zu dieser Arbeit, die Stewen in spielerischer Leichtigkeit, aber mit Tiefgang, in der Lasurmalerei der Romantik umsetzte." (Gisela Schwarz, Kölner Stadtanzeiger, 05.03.2010)