Theophrast

Zeichnungen nach Beschreibungen des griechischen Philosophen und Naturwissenschaftlers

Theophrast  (371 – 287 v. Chr.)

war ein griechischer Philosoph, Naturwissenschaftler, und ein enger Freund des Aristoteles. Eine Beschreibung der Verbundenheit der beiden Männer fand ich in „Zedlers Universallexicon“ aus dem Jahre 1733. Wörtlich sagt Zedler:

„ ...woselbst er (Theophrast ) erstlich den Plato soll gehört haben, und hernach zu dem Aristoteles kam, welcher ihn vor allen anderen von seinen Zuhören ungemein lieb gewann...“

Um 319 v. Chr. entstand Theophrasts Büchlein „Charaktere“. Hier führt uns der Philosoph humorvoll, mit spitzer Feder, dreißig  Charakterschwächen seiner Zeitgenossen vor Augen. Es sind meistens zu belächelnde Fehler von Durchschnittsmenschen.

Der darin beschriebene Flegel treibt es jedoch meiner Ansicht nach zu toll!

Mit besonderer Treffsicherheit hat Theophrast die komische Wirkung  menschlicher Schwächen herausgearbeitet; in einigen Eigenarten können wir uns selbstkritisch und vielleicht auch lächelnd wieder erkennen!

Ungezogene Frauen erwähnt der Philosoph mit keinem Wort. Das heißt nicht, dass der eingefleischte Junggeselle Frauen makellose Charaktere bescheinigt! Frauen im antiken Athen sollten im öffentlichen Leben möglichst nicht  in Erscheinung treten.

Ich habe mir erlaubt, die Eigenschaften Gefallsucht und Eitelkeit an Frauen zu vergeben.

Theophrast übernahm nach Aristoteles Tod die Leitung der Philosophenschule am Lykeion in Athen, und erweiterte sie. Er soll bis zu zweitausend Schüler gehabt haben, darunter den Dichter Meander, den Staatsmann Demetrios und den Philosophen Straton.

Wie entstand die Idee einige seiner Charaktere zu skizzieren?

Bei meinen Recherchen zum  Buch „Mythos Granat bin ich auf Theophrast und seine Schriften gestoßen. Er war der erste Naturwissenschaftler, der nicht nur die Steine erforschte, sondern ein Lehrbuch der Mineralogie - „Peri  lithon”- verfasste, in dem er den Edelsteinen Namen gab, die bis in unsere Zeit Bedeutung haben. So verglich er z.B. den roten Granat mit glühender Kohle und nannte ihn Anthrax.

Theophrast, „Chararaktere“, Peter Steinmetz, Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1970